background
Vorschau 5. Kampftag: RV Thalheim – 1. Luckenwalder SC

Ein besonderer Kampfabend steht bevor

Am Samstag könnte es im Sportlerheim Thalheim auf der Stollberger Straße 43 zu einer Premiere kommen. Erstmals besteht für den RV Thalheim in der Regionalliga Mitteldeutschland eine realistische Chance, den Deutschen Mannschaftsmeister von 2006 zu bezwingen. Definitiv zum ersten Mal fällt eine Entscheidung in einem Mannschaftskampf mittels einem Nachholevergleich. Dazwischen hat Thalheim II im Spitzenduell der Landesliga als Tabellenzweiter den Dritten, AC Werdau, zu Gast.

 
von Michael Thriemer

THALHEIM – Bereits ab 17:30 Uhr heißt es "Matte frei" für das alles entscheidende Duell aus dem Teamvergleich vor 14 Tagen gegen den AV Germania Markneukirchen. Dann treffen beim vorläufigen Zwischenstand von 10:10 Thalheims Ondřej Dadák und Markneukirchens Franz Richter im Limit bis 130 Kilogramm klassisch aufeinander. Eine solche Situation hat es nach Erinnerungen des Verfassers so noch nie in Thalheim gegeben. 

Möglich ist diese Konstellation, da Germania Markneukirchen an diesem Wochenende in der Neuner-Staffel kampffrei hat. Gästeakteur Richter, der in der Vorsaison je ein Duell gegen unseren Ondřej Dadák gewann und verlor, ist dabei eindeutiger Favorit. Denn er gewann nicht etwa wie in lokalen Medien veröffentlicht Bronze bei der Junioren-Europameisterschaft, sondern Silber - das war Ende Juli in Rom/Italien. Doch eindeutig höher ist seine Bronzemedaille bei der vergangene Woche zu Ende gegangenen Junioren-Weltmeisterschaft in Trnava/Slowakei zu bewerten. Dadák schied indes ein Limit tiefer bis 97 Kilogramm nach einer unnötigen Qualifikations-Niederlage vorzeitig aus. Nicht nur deshalb, sondern auch aufgrund eines Gewichtsvorteils von über 10 Kilogramm, hat der Gästeakteur die besseren Karten.

Unmittelbar im Anschluss, ab etwa 17:40 Uhr, empfängt Thalheim II den AC Werdau. Es ist das Duell zwischen dem Tabellenzweiten RVT und den aktuell ungeschlagenen auf Platz drei rangierenden Westsachsen, die zwei Teamkämpfe weniger absolviert haben. Es dürfte ein Kampf auf Augenhöhe werden, bei dem die Gastgeber vielleicht ihren Heimvorteil nutzen können, vor allem im Hinblick auf die bisherigen Resultate beider Teams. So gewann beispielsweise Werdau in Weißwasser mit 22:10, Thalheim II vor Wochenfrist dort mit 23:10.

Der Höhepunkt des Kampfabends ist dann der Regionalliga-Kampf ab 19:15 Uhr gegen den 1. Luckenwalder SC. Es ist schon eine ganze Weile her, dass beide Mannschaft aufeinanidertrafen. Genau war es vor sieben Jahren, in der damaligen 1. Bundesliga, Staffel Ost. Den Hinkampf verloren die Zwönitztaler in der Fläminghalle Anfang Oktober 2011 mit 8:30, beim Rückkampf indes wurde es im November beim 17:23 deutlich knapper – bezwingen konnte der RVT den Deutschen Meister des Jahres 2006 jedoch noch nie.

Vom damaligen Aufgebot sind auf Thalheimer Seite noch Peter Haase, Kevin Mehlhorn und Radek Dublinowski dabei. Das Gesicht des Gästeteams hat sich inzwischen vollkommen verändert, obwohl viele Akteure der damaligen Mannschaft (wie etwa Martin Obst, Philipp Herzog, Erik Weiß oder Nick Matuhin) heute noch in anderen Mannschaften aktiv sind. Die ganz großen Namen aus dem Jahr des Team-Titels 2006, wie etwa die des Rumänen Eusebio Diaconu, des Russen Alexej Glushkov oder des Ex-Weltmeisters Radoslav Velikov aus Bulgarien, garniert von einem Serafim Barzakov, las man da schon nicht mehr in den Aufstellungen, sie klingen jedoch heute noch den Ringkampanhängern in den Ohren.

Auch der Fanclub um Peter Swietlik dürfte sich am Samstag auf den Weg ins Erzgebirge machen. Nach dem Rückzug aus der Eliteliga des Deutschen Ringer-Bundes (DRB) Anfang 2016 stieg man in die Niederungen des Mannschaftsringens ab, kehrte als Staffelzweiter der Vorsaison in der Landesliga Sachsen-Anhalt und gewonnener Aufstiegskämpfe gegen den AC Werdau (Staffelsieger Landesliga Sachsen) nun wieder in die zweithöchste Wettkampfklasse zurück.

Die bisherigen Resultate des LSC, zwei Siege und zwei Niederlagen, verbunden mit Platz sechs in der Tabelle, täuschen etwas über das wahre Leistungsvermögen hinweg. Stehen doch mit dem bundesligaerfahrenen Sven Cammin oder Altmeister Dennis Nowka, der – sofern anwesend – unsere Heike Schaaf sicherlich begeistern wird, unserem ehemaligen und jederzeit sympathischen Kämpfer David Vála oder auch dem ehemaligen Kadetten-Europameister Felix Menzel sowie dem mehrfachen EM-Teilnehmer Ilja Matuhin ausgezeichnete Athleten im Aufgebot der Brandenburger. Es ist ebenso wie beim Duell der zweiten Vertretung mit einem Duell auf Augenhöhe zu rechnen – dieses Mal auch mit einer endgültigen Entscheidung.

Michael Thriemer 28.09.2018
 

Zurück