Bericht 5. Kampftag: RSK Gelenau – RV Thalheim (28.09.19)
Doppel-Derbyniederlage schnell abhaken – zweifacher Heimauftritt steht an
In der Ringer-Regionalliga Mitteldeutschland hat ein ersatzgeschwächter RV Thalheim am vergangenen Samstag das Derby in Gelenau mit 8:17 verloren und sortiert sich damit vorerst im Mittelfeld der Tabelle ein. Hauchdünn unterlag im Vorkampf die zweite Vertretung an gleicher Stelle, einzig das Jugendliga-Team sorgte mit einem Auswärtserfolg in Leipzig für Zähler. Doch allzu lang kann man sich nicht mit dem Wundenlecken beschäftigen, denn bereits am Feier-Donnerstag beginnt mit einem großen Kampftag aller drei Mannschaften ein langes Wochenende.
von Michael Thriemer
GELENAU – Über Spannung in der Regionalliga Mitteldeutschland, zumindest was die Reihenfolge hinter dem einsam seine Kreise ziehenden Spitzenreiter AV Germania Markneukirchen anbelangt, kann sich in diesem Jahr bislang wahrlich niemand beschweren: Nach fünf Kampftagen liegen zwischen dem aktuellen Tabellenzweiten, der WKG Pausa/Plauen, und dem Tabellenachten, Luftfahrt Berlin, gerade einmal drei Punkte Differenz. Einzig die beiden noch sieglosen Teams der Germanen aus Potsdam und des RV Eichenkranz Lugau kämpfen noch um den Anschluss, ansonsten zeigt sich ein sehr ausgeglichenes Feld.
Mittendrin befindet sich unser RV Thalheim derzeit mit 6:4 Punkten auf Platz fünf. Und irgendwie hatten es nach den letzten Leistungen die Spatzen schon von den Dächern gepfiffen, dass es nach acht teils grandiosen Erfolgen in den vergangenen Jahren über den RSK Gelenau (der letzte Sieg des RSK datiert von Ende November 2014, als unter anderem die Disqualifikation eines gewissen Hristian Yordanov in Reihen der Drei-Tannen-Städter für Gesprächsstoff sorgte) dieses Mal eine ganz enge Kiste werden könnte. Schließlich hatte sich die Mannschaft um Gastgeber-Trainer Björn Lehnert vor der Saison gut verstärkt und unterlag vor Wochenfrist in Markneukirchen nur hauchdünn mit 14:16, während der RVT das Lokalderby gegen Lugau wiederum für sich entscheiden konnte.
Zusätzlicher Druck entstand durch die Ausfälle der beiden Leistungsträger Tamas Török (61 kg, klassisch) der durch den jungen Valentin Heinert ersetzt wurde, und dem zu einem Trainingscamp des Ringer-Verbandes Sachsen (RVS) in Südafrika weilenden Lucas Kahnt. Letzterer erkämpfte im Rahmen eines Mannschaftskampfes einen Sieg für sein Team (Kurzbericht hier). Somit war die Gemengelage bereits nach dem Wiegen als schwerig zu bezeichnen, zumal den Gastgebern bis zur Halbzeit ein Traumstart gelang. Lediglich Ondrej Dadak (130 kg, klassisch) konnte in die Phalanx des RSK einbrechen, man lag nach fünf Vergleichen mit 3:11 nahezu aussichtslos im Hintertreffen. Unglücklich hierbei vor allem die Niederlage von Florian Pohl (66 kg, Freistil), der eine eigene 5:0-Führung gegen Hassan Ismail hergeben und noch eine ganz knappe Punktniederlage aufgrund der letzten Wertung gegen sich hinnehmen musste.
Stark dann der Auftritt von Chris Schneider (86 kg, klassisch) nach der Pause, er hielt in einem Kopf-an-Kopf-Gefecht den ehemaligen Deutschen Meister Fabian Jänicke beim Punktestand von 1:1 aufgrund der letzten Wertung nieder. Nur ein weiterer, zudem aus Gastgeber-Sicht umstrittener, Erfolg kam noch hinzu. Niklas Ohff (71 kg, klassisch) kam bei seinem zweiten Einsatz im RVT-Kampfanzug aufgrund einer Verletzung seines Gegners Felix Franke zu einem Aufgabesieg, die Gastgeber monierten hierbei Beinarbeit. Ohff führte zu diesem Zeitpunkt nach einem Drittel des Kampfes allerdings bereits mit 13:2.
Während die Gelenauer das Ende ihrer langjährigen Durststrecke euphorisch bejubelten, blieb den Zwönitztalern die faire Gratulation und natürlich die Ankündigung der Revanche im Rückkampf. Lange Zeit zur Besinnung bleibt indes nicht, denn bereits am Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) um 15 Uhr geht es im heimischen Sportlerheim gegen den nächsten starken Gegner, die KG Frankfurt/(O.)/Eisenhüttenstadt, und nur einen weiteren Tag später, (Freitag, 4. Oktober) zur gewohnten Zeit um 19:15 Uhr gastiert der KFC Leipzig an der Stollberger Straße.
Einzelresultate RSK Gelenau – RV Thalheim 17:8
57 kg/F: Ahmadi – Martin 4:0 (TÜ)
61 kg/k: D. Franke – Heinert 4:0 (TÜ)
66 kg/F: Ismail – Pohl 1:0 (PS)
71 kg/k: F.Franke – Ohff 0:4 (AS)
75 kg/F: Richter – A. Stürmer 2:0 (PS)
75 kg/k: E. Löser – T. Löffler 2:0 (PS)
80 kg/F: Sadowski – Opitz 2:0 (PS)
86 kg/k: Jänicke – Schneider 0:1 (PS)
98 kg/F: Wojciechowski – Dublinowski 2:0 (PS)
130 kg/k: Hettler – Dadak 0:3 (PS)
Landesliga Sachsen: WKG Gelenau II/Chemnitz – RV Thalheim 18:16
Im Duell der noch sieglosen Mannschaften musste unsere zweite Vertretung eine ganz knappe und letztlich sicherlich auch erneut unglückliche Niederlage hinnehmen. Bei vier zu vier Erfolgen auf der Matte hatte man durch Jonas Hofmann, Maik Hoeisel, Holger Hähnel und Marcel Opitz sogar die höheren Einzeltriumphe für sich verbuchen können, doch sorgte das unbesetzte 96er-klassisch-Limit für weitere vier entscheidende Teampunkte der Gastgeber.
Somit gilt analog wie für die erste Mannschaft: Mund abputzen und weiter um die ersten Zähler kämpfen, bereits am Donnerstag und Freitag besteht in den beiden Heimkämpfen Gelegenheit dazu. Alle Ergebnisse sind hier zu finden.
Jugendliga Sachsen: KFC Leipzig – RV Thalheim 6:13
Ein durchaus überraschend klarer Erfolg gelang hingegen unserer Jugendliga-Mannschaft beim bis dato punktgleichen KFC aus Leipzig – damit nimmt man vorläufig den zweiten Tabellenplatz ein. Für die Messestädter war es nach drei Auswärtskämpfen und dort zum Teil klaren Siegen (23:8 in Werdau, 25:4 in Weißwasser) der erste Heimauftritt, für den man sich entsprechend etwas vorgenommen hatte. Dem fuhren die dieses Mal von Dominic Korb betreuten Erzgebirger mächtig in die Parade und schafften fünf teils hart erkämpfte Siege. So zum Beispiel der von Otto Lehmann (48 kg, Freistil), dem nach voller Kampfzeit ein 6:4 über Vadim Korn gelang. Ebenso umkämpft siegten Rafael Bohn (33 kg, Freistil) und Lennard Brunner (36 kg, klassisch). Boas-Bertram Böttger (30 kg, klassisch) und Finn Löffler (44 kg, klassisch) siegten indes klar und vorzeitig. Wenn auch mit Pech behaftet, aber dennoch Klasse für ihre Mannschaft gekämpft haben die erstmals zum Einsatz kommende Paula Haase (27 kg, Freistil), Oskar Kolonko (40 kg, Freistil) und Erik Stoll (54 kg, klassisch): Haase unterlag ihrem männlichen Pendant nach eigener 14:4 (!) – Führung noch auf Schultern, Kolonko musste nach Führung mit der Schlusssenkunde den Ausgleich und die damit einhergehende Niederlage hinnehmen, Stoll unterlag nur hauchdünn mit 1:3 Punkten. Alle Einzelresultate gibt es hier.
Michael Thriemer, 30.09.2019. Fotos: Claudia Lohr-Werner