Zum einen eine top auf- und eingestellte Gastgeber-Staffel, deren Umstellungen zum Teil unerwartet, jedoch überaus erfolgreich waren. Zum anderen keine optimale Aufstellung der Gäste, die darüber hinaus erneut vom Verletzungspech gebeutelt wurden. Und zum dritten einmal mehr die Tatsache, dass aber auch wirklich alle als knapp vorhergesagten Kämpfe zugunsten des unangefochtenen Spitzenreiters ausgingen, der in nunmehr zwei Vergleichen den Vorjahres-Dritten Luckenwalde (24:4) und -zweiten Thalheim (23:4) regelrecht deklassierte und auch in diesem Jahr einsam seine Kreise an der Tabellenspitze zu ziehen scheint.

Schon im ersten Duell des Tages brachten die Gastgeber in ihrem russischen Gaststarter Valerij Borgoiakov einen Klassiker im Limit bis 57 Freistil und zeigten damit von Anfang an, dass sie keinerlei Zweifel an einem Heimerfolg aufkommen lassen wollten. Leise Hoffnungen, wie in der Vorwoche könnte dieses Limit leerlaufen, zerstreuten sich. Nämlich dahingehend, dass der eine Gewichtsklasse höher bis 61 Kilogramm klassisch antretende Neuzugang Marco Stoll deutlich Gewicht abgespeckt hatte. Gegen ihn hätte RVT-Neuzugang Tamas Török sicherlich Möglichkeiten gehabt, stand aber nicht zur Verfügung. "Aus der Kalten" stellte sich hier Aaron Hähnel in den Dienst von Mannschaft und Verein. Dazwischen brachte Ondrej Dadák (130 kg, klassisch) seinen Gegner Franz Richter trotz fast 15 Kilogramm Gewichtsnachteils einmal mehr an den Rand einer Niederlage, verlor aber mit einem einzigen Punkt Differenz. Im Bruderduell Lukasz – Radek Dublinowski ging es mit 3:1 für den etwas jüngeren AVG-Akteur einmal mehr ebenso eng zu, wieder mit dem besseren Ende für den Gastgeber. Und als Florian Pohl (66 kg, Freistil) trotz guter Leistung das Nachsehen gegen den cleveren Roman Walther hatte, stand es zur Halbzeit 12:0.

Einen Lichtblick gab es nach der Pause, denn Chris Schneider (86 kg) ergatterte kampflos vier Zähler – es sollte der einzige RVT-Erfolg an diesem Abend bleiben. So missriet das Debüt von Neuzugang Niklas Ohff (71 kg, klassisch) im Dress der Drei-Tannen-Städter gründlich, aber dem nicht genug verletzte sich Benni Opitz (80 kg, Freistil) – klar in Führung liegend – bei einer eigenen Aktion und konnte den Kampf nicht fortsetzen. Eine genaue Diagnose steht noch aus. Dann noch einmal großes Pech, beim Stand von 4:4 hatte Freistil-Weltergewichtler Lucas Kahnt nur aufgrund der höheren Wertung seines Gegners das Nachsehen, und zu allem Übel musste auch Kapitän Tobias Löffler den letzten Kampf verletzt aufgeben, passend zu einem verkorksten Abend, dem auch die mitgereisten Fans nicht allzu viel abgewinnen konnten.

"Es kam heute wirklich vieles zusammen, was letztlich zu einer derart hohen Niederlage geführt hat. Die Aufstellung von Markneukirchen war sicherlich überraschend", meinte RVT-Vereinschef Holger Hähnel nach der klaren Niederlage.

Einzelresultate AV Germania Markneukirchen – RV Thalheim 23:4

57 kg/F: Borgoiakov – Martin 4:0 (SS)
61 kg/k: Stoll – A. Hähnel 4:0 (TÜ)
66 kg/F: Walter – Pohl 2:0 (PS)
71 kg/k: Simon – Ohff 2:0 (PS)
75 kg/F: Müller – L. Kahnt 1:0 (PS)
75 kg/k: Simonyan – T. Löffler 4:0 (AS)
80 kg/F: Gebhard – Opitz 4:0 (AS)
86 kg/k: unbesetzt – Schneider 0:4 (KL)
98 kg/F: L. Dublinowski – R. Dublinowski 1:0 (PS)
130 kg/k: Richter – Dadák 1:0 (PS)

Landesliga Sachsen: AC 1897 Werdau – RV Thalheim II 23:12

Mit fünf Nachwuchsringern, einem Altmeister und zwei "Erfahrenen" trat unsere zweite Mannschaft zur Saisonpremiere beim einem der diesjährigen Staffelfavoriten, dem AC Werdau, an. Am Ende stand nach verheißungsvollem Auftakt mit zwei vorzeitigen Siegen durch die Debütanten Jonas Hofmann und Martin Hähnel eine 12:23-Niederlage zu Buche. Den dritten Erfolg des Tages fuhr aus Thalheimer Sicht der inzwischen 46-jährige Routinier Sven Zimmermann ein, der seinen deutlich jüngeren Kontrahenten kurz nach der Halbzeit im freien Stil sogar auf beide Schultern befördern konnte. Ansonten punkteten die Westsachsen vor allem mit ihren erfahrenen Kräften in den mittleren Gewichtsklassen oder gegen stilartfremd eingesetzte Gäste. Die Einzelresultate können unter diesem Link eingesehen werden.


Jugendliga Sachsen: AC 1897 Werdau – RV Thalheim 8:24

Der Lichtblick und vor allem eine gelungene Rehabilitation für die Niederlage der Vorwoche gelang hingegen unserem Jugendliga-Team. Mit einer auf nur einer Position veränderten Mannschaft (Oskar Kolonko für Vin Bräuer) fuhr man in sechs der acht Vergleiche Siege ein und sorgte damit sicherlich nicht nur bei Trainer Tino Korb für ein zufriedenes Gesicht. Auch hier sind alle Ergebnisse unter liga-db.de einsehbar. Kommende Woche ist dann kampffrei, und in 14 Tagen steht dann das Heim-Derby gegen Lugau an.