Bericht 1. Kampftag: RV Thalheim – SV Luftfahrt Berlin (31.08.19)
Saisonauftakt in der Regionalliga gelingt – Nachwuchs unterliegt
Dank eines am Ende klaren 18:6-Heimerfolgs über Luftfahrt Berlin hat sich die erste Männermannschaft des RV Thalheim gleich gut in Stellung im Kampf um die Medaillen gebracht. Deutlich unterlegen war zum Auftakt indes die Jugendliga-Mannschaft.
von Michael Thriemer
THALHEIM – Bis zur Halbzeit hielten die Hauptstädter um ihren Trainer Swen Lieberamm die Begegnung mit 6:5 aus Sicht der Gastgeber offen. Drei der fünf Begegnungen unter guten Leitung von Kampfrichter Thomas Hausmann, der sich freundlicherweise schon vorher in der Jugendliga als Kampfleiter zur Verfügung stellte, gingen an den RVT, zwei an den SV Luftfahrt.
Dass es zum Auftakt für Fabien Martin (57 kg, Freistil) nach langer Abstinenz von der Matte schwer werden würde, war klar – und in Magomed Murtazaliev hatte er immerhin einen Berliner Meister als Gegner. Wohl einer der spannendsten Vergleiche des warmen Sommerabends folgte dann im klassischen Schwergewicht bis 130 Kilogramm klassisch. Für Thalheim startete Tschechiens Nationalkader Ondrej Dadák, der in diesem Jahr an allen drei großen Einzelwettkämpfen teilnahm (EM und WM der Senioren, U23-EM). Berlin brachte den einzigen Neuzugang, den ehemaligen Greizer Lukasz Konera. Unter den Augen des Greizer Vorstands entwickelte sich ein enges Gefecht, bei dem der Gästeakteur nach zwei Dritteln des Kampfes seine körperlichen Vorteile ausspielte und knapp mit 1:0-Teampunkten gewann.
Die folgenden Duelle brachten die Wende und bescherten den Drei-Tannen-Städtern eine Pausenführung, die sie letztlich nicht mehr hergaben. Erst standen sich in einem ungarischen Prestigeduell Thalheims Neuzugang Tamás Török als amtierender Achter der Junioren-EM und Luftfahrts ungarischer Meister Ferenc Kecskemeti gegenüber - Török gewann hart umkämpft nach Rückstand vor allem durch Bodenaktionen mit 9:7 Punkten und feierte damit einen gelungenen Einstand. Ausgleichen konnte danach Routinier Radek Dublinowski, der dem nationale Spitze im Nachwuchs darstellenden Mehmet Sari schon nach knapp vier Minuten technisch überlegen war. Hart umkämpft dann die RVT-Pausenführung: Florian Pohl (66 kg, Freistil) hatte in Niklas Kaltenborn einen sehr unangenehmen Kontrahenten, den er am Ende knapp mit 3:1 Punkten bezwingen konnte.
Nach der Pause drehten die Gastgeber dann richtig auf, verloren nur noch einen Kampf und schraubten das Endresultat in eine unerwartete Höhe. Chris Schneider (86 kg, klassisch), Benni Opitz (80 kg), Lucas Kahnt (75 kg, Freistil) hatten allesamt keine Gegner "von der Stange", sondern zum Teil sehr gute deutsche Nachwuchskräfte, die man nicht einmal so im Vorbeigehen schlägt. Dementsprechend fielen die Resultate teilweise auch knapp aus, im Gegensatz zum kampflos volle vier Zähler einstreichenden Kapitän Tobias Löffler (75 kg, klassisch).
Den einzigen Sieg musste man der Berlinern im Limit bis 71 kg klassisch überlassen, als der kurzfristig für den erkrankten Neuzugang Niklas Ohff eingesprungene Alois Stürmer gegen Ende des Kampfes seinem schnellen Gewichtmachen etwas Tribut zollen und beim 3:3 gegen Freistiler Doa Küksar nur aufgrund der letzten Wertung unterlag – dennoch ein sehr ordentlicher Auftritt.
Einzelresultate RV Thalheim – SV Luftfahrt Berlin 18:6
57 kg/F: Martin – Murtazaliev 0:4 (TÜ)
61 kg/k: Török – Kecskemeti 1:0 (PS)
66 kg/F: Pohl – Kaltenborn 1:0 (PS)
71 kg/k: A. Stürmer – Küksar 0:1 (PS)
75 kg/F: L. Kahnt – Daraev 2:0 (PS)
75 kg/k: Löffler – unbesetzt 4:0 (KL)
80 kg/F: Opitz – Bock 4:0 (TÜ)
86 kg/k: Schneider – Papsdorf 2:0 (PS)
98 kg/F: Dublinowski – Sari 4:0 (TÜ)
130 kg/k: Dadak – Konera 0:1 (PS)
Jugendliga Sachsen: RV Thalheim – FC Erzgebirge Aue 6:24
Ausnahmsweise einmal nicht Recht behalten sollte Aues Cheftrainer Björn Schöniger, der vor dem Duell einen knappen "50:50-Ausgang" prognostiziert hatte. Seine Akteure waren zum Teil mit Altersvorteilen den Thalheimer Gastgebern in der Mehrzahl der Vergleiche überlegen, konnten allein fünfmal vorzeitig auf Schultern gewinnen. Auf Thalheimer Seite überzeugten Rafael Bohn (33 kg, Freistil) mit einem 10:6-Punktsieg über einen seiner ärgsten Widersacher, Willi Weiß. Ebenfalls restlos begeistern konnte der Deutsche B-Jugend-Meister Finn Löffler (44 kg, klassisch) mit einer Rollenserie vom Feinsten. Die Einzelresultate sind unter diesem Link zu finden.
Michael Thriemer, 02.09.2019. Fotos: Claudia Lohr-Werner.