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Bericht 14. Kampftag: RV Thalheim – RC Germania Potsdam (10.12.22)

Mit Mut und starker Technik zu Edelmetall

Im letzten Saisonkampf der Ringer-Regionalliga gewann der RV Thalheim mit einem 40:0-Erfolg über Potsdam die erhoffte Silbermedaille. Besonders ein Vergleich hielt technische Brillanz auf Seiten der Drei-Tannen-Städter bereit.


Einzelergebnisse: Regionalliga | Landesliga

 

THALHEIM – Die Bedingungen vor dem abschließenden Kampftag deuteten auf einen sehr spannenden Endspurt, schließlich konnten mit Thalheim, Gelenau und Potsdam gleich drei punktgleiche Mannschaften noch den zweiten Platz für sich beanspruchen. Dennoch gab es dann schon sehr früh im Laufe des Samstagabends keine Zweifel mehr, dass der RV Thalheim in seiner Traditionswettkampfstätte die Vizemeisterschaft holen würde. Zu viele Lücken las man in der Aufstellung der Gäste vom RC Germania Potsdam, die ein Limit unbesetzt ließen und darüber hinaus einmal mit Über- und einmal mit Untergewicht über die Waage gingen. Trotz dieser Voraussetzungen zündete vor allem das letzte Duell auf der Matte noch einmal richtig bei den knapp 300 Zuschauern.

Hier traf Thalheims Kevin Mehlhorn (80 kg) auf Simon Papsdorf, dem er in der Hinrunde noch unterlegen war. Auch diesmal kontrollierte zunächst der Brandenburger das Geschehen und ging in der ersten Halbzeit per Passivitäts-Eins in Führung. Doch Mehlhorns Zeit kam in den zweiten drei Minuten. Zunächst holte sich der 32-Jährige eine 5:1-Führung nach Bodenrollen. Dann erarbeitete er sich im Stand energisch eine doppelte Fassart, wartete auf den Gegendruck und zog im richtigen Moment die Soublesse. Die gleiche Technik sahen die Fans schon in der letzten Saison von Mehlhorn. Diesmal konnte er den Potsdamer aber festhalten und drückte ihn unter dem lauten Jubel der Fans auf beide Schultern. „Ich war mir nicht sicher, ob es klappt“, schien der Thalheimer sein Licht etwas unter den Scheffel zu stellen. „Wir wissen, dass Kevin solche Techniken wirklich brillant ausführen kann und heute hat er sich das auch im Kampf zugetraut“, freute sich RVT-Trainer Steffen Richter sehr über die vorzeitigen vier Punkte seines Schützlings.

In den vorangegangenen Begegnungen hatten die Gastgeber bereits fünf unterschiedlich deutlich Siege eingefahren. So kamen Leon Lange (66 kg) und der nach seiner Verletzung wieder eingesetzte Florian Pohl (71 kg) zu Überlegenheitserfolgen. Knapp ging es zwischen Chris Schneider (98 kg) und Martin Hettler zu. Beide Klassiker neutralisierten sich im Standkampf gegenseitig. Im Boden erwies sich dann Schneider als der Ausgebufftere, denn einen Rollenversuch des Potsdamers konnte er blitzschnell abfangen, was die entscheidenden Zähler bedeutete.

Satte 27 technische Wertungen gab es bis 86 kg zwischen Cezary Sadowski und Postdams aktuell wohl größtem Nachwuchstalent Leo Guthke zu sehen. Immer wieder brachte der erst 19-Jährige den international erfahrenen Polen in Verlegenheit und versetzte so manchen Kenner am Mattenrand mit seinen risikoreichen Techniken in Erstaunen. Letztendlich spielt Sadowski aber seine höhere Physis im Bodenkampf aus und gewann mit 21:6.     

Mit Aslan Mahmudov boten die Gäste ihren Stärksten im Superschwergewicht auf. Egal was Thalheims bislang ungeschlagener Dominik Klann auch an Angriffen probierte, der Potsdamer wusste die entsprechende Antwort – meist in Form eines Konters – und strich selbst die Zähler ein. „Die Konter haben Dominik dann vielleicht doch etwas zu viel Respekt eingeflößt, sonst wäre er womöglich noch mal durchgekommen“, spekulierte Steffen Richter.

Am Gesamtergebnis änderte diese Niederlage wenig. Aus dem klaren 31:2 an der Anzeigetafel wurde am Ende sogar noch ein 40:0 in der offiziellen Wertung, da Potsdam mit den zwei nicht besetzten Gewichtsklassen insgesamt nicht startberechtigt war. Direkt nach dem Kampf nahmen die Thalheimer die Medaillen aus den Händen der sächsischen Ringer-Präsidentin Christine Menzel in Empfang und posierten freudestrahlend für das Silber-Foto. Bei der anschließenden Weihnachtsfeier wurde der Erfolg noch bis weit nach Mitternacht gefeiert.

Holger Hähnel, 11.12.2022. Fotos: Claudia Lohr-Werner.
 

 

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