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Bericht 7. Kampftag: RC Germania Potsdam – RV Thalheim (22.10.22)

Vizemeister bei Halbzeit

Mit 15:8 siegte der RV Thalheim gegen die Lokalrivalen vom RSK Jugendkraft Gelenau. In den Einzelvergleichen wurde erstklassige Ringkampfkost geboten, wobei die Siegesgesänge der Drei-Tannen-Städter schon etwas vor dem Ende erklingen durften.


Bericht aus der "Freien Presse" Stollberg vom 25.10.2022. Von Thomas Schmidt


Link zu den Einzelergebnissen


THALHEIM – Knapper geht es nicht. 18:17 hat der RV Thalheim das Duell beim RC Germania Potsdam für sich entschieden und damit Platz 2 nach der Vorrunde gesichert. „Darüber sind wir sehr glücklich“, sagte Trainer Steffen Richter, der selbst froh war, dass er letztlich nicht auf die Matte musste.

Für den 56-Jährigen stand schon nach dem Wiegen fest, dass es ein ganz enges Ding werden würde. „Wir weiterhin mit Personalsorgen, die Brandenburger in Bestbesetzung“, begründete Richter seine Einschätzung. Er sollte Recht behalten. Allerdings lief nicht alles so nach der Papierform, wie er es sich ausgerechnet hatte. Zunächst aber spielten Adam Bienkowski und Daniel Franke ihre Routine aus, brachten jeweils die Maximalpunktzahl aufs Mannschaftskonto. „Obwohl Franke anfangs einer Schleuder hinterhersegelte und in Rückstand lag, drehte er das Ding noch eindeutig“, so Richter.
Dies erging Chris Schneider im schwersten Limit ähnlich, nur dass dieser dann nicht mehr die erhofften vier Zähler schaffte. Doch als Florian Pohl, der sich trotz seiner Rückenprobleme in den Dienst des RVT stellte, seine überlegene Physis zu weiteren drei Zählern fürs Konto der Erzgebirger nutzte, schien beim 14:4 zur Pause alles im Lot, obwohl Radoslaw Dublinowski unerwartet gegen Aslan Mahmudov auf den Schultern landete. „Zur Pause hat er noch 1:0 geführt, hat sich dann überschieben lassen und ist der gefährlichen Lage nicht mehr entkommen. Das war ein herber Dämpfer für uns.“

Demzufolge war klar, dass es sich noch mehr zuspitzen würde. „Denn in den mittleren Limits mussten wir mit 0:12 Zählern rechnen“, betonte Richter. Also kam es darauf an, dass die anderen beiden den Erfolg sichern. Bei Kevin Mehlhorn ging es darum, „knapp zu gewinnen oder nur ganz knapp zu verlieren“. Es trat Letzteres ein. Ohne jegliches Risiko einzugehen, gestattete er dem Potsdamer Simon Papsdorf nur einen Mannschaftszähler, sodass die Hoffnungen anschließend darauf ruhten, dass Zombor Gulyás den vorzeitigen Teamerfolg perfekt machen würde. Und der Freistilexperte tat dies. Nach einem Beinangriff ließ er Leo Guthke bei seinen anschließenden Spindeln nicht mehr aus der Fassart, sammelte dadurch weitere sieben Zweier-Wertungen und gewann bereits nach einer anderthalben Minute durch technische Überlegenheit. „Dadurch lagen wir vor den abschließenden beiden Kämpfen uneinholbar in Führung“, freute sich Richter.
Dass Niclas Eichhorn, der seinen ersten Einsatz bestritt, gegen den bundesligaerfahrenen Tschechen Jan Zizka das Nachsehen haben würde, kam keiner Überraschung gleich. Und Steffen Richter selbst war froh, als alles zugunsten seiner Truppe entschieden war. „Wäre es nicht so gewesen, hätte ich gekämpft“, sagte er jedoch.

Nun darf er nur kurz Luft holen, denn es geht nahtlos in die Rückrunde über. Damit einher geht der Stilartenwechsel, der neue taktische Überlegungen mit sich bringt. Kommenden Sonnabend wird sich für den Tabellenzweiten aus Thalheim erweisen, ob er beim Vergleich in der Halle des KFC Leipzig auch diesbezüglich gerüstet ist.

Thomas Schmidt ("Freie Presse"), 25.10.2022.
 

 

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