Bericht 8. Kampftag: KFC Leipzig – RV Thalheim (22.10.22)
Fehlstart zum Rückrundenauftakt
Mit 15:21 ging der Kampf des Ringer-Regionalligisten RV Thalheim am Samstag in Leipzig verloren. Zwar bleibt man auf dem Vizerang der Tabelle, doch vermeiden lassen hätte sich die Niederlage sehr wohl. Thalheim II unterlag in Weischlitz knapp der WKG Pausa/Plauen II.
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THALHEIM – Verständlich sauer war Trainer Steffen Richter angesichts eines so nicht eingeplanten Punktverlusts beim KFC Leipzig. „Das darf einfach nicht passieren“, ärgerte sich der 56-Jährige. Grund war das Übergewicht seines Polen Cezary Sadowski (Limit bis 86 kg), der mit einem Kilogramm zu viel in der Messestadt angereist war und damit sein Debüt im Regionalliga-Dress bereits vor dem Anpfiff sprichwörtlich vergeigte.
Zwar siegte Sadowski gegen Leipzigs Roman Chernov nach nur zweieinhalb Minuten deutlich mit 15:0, doch dieses Ergebnis zählte nur als Freundschaftskampf – wegen des Übergewichts gingen volle vier Punkte an die Gastgeber. „Wir hätten sonst 19:17 gewonnen, aber das hilft jetzt alles nichts. Es darf einfach nicht wieder passieren“, mahnte Steffen Richter.
Ansonsten liefen die Kämpfe laut dem Trainer fast durchgängig wie erwartet. In seinem Einstand für die erste Mannschaft war der 15-jährige Oskar Kolonko (57 kg) vor allem körperlich unterlegen, so dass der Leipziger Teetje Richter nach zahlreichen Rumreißern und Rollen vorzeitig gewann. „Das geht voll in Ordnung, Oskar hat sich so teuer wie möglich verkauft“, so Richter. Ebenfalls zum ersten Mal im Regionalliga-Dress des RVT lief Superschwergewichtler Dominik Klann auf. Er kam mit schnellen Beinangriffen zu einem deutlichen 12:4-Punktsieg über Philip Kraus.Einen hochklassigen Kampf erlebten die Zuschauer im 61-kg-Limit. Wie in der Hinrunde trafen Nachwuchstalent Karamjeet Holstein und Thalheims Neuzugang Adam Bienkowski aufeinander. Während es vor sieben Wochen noch 12:6 für den Polen geheißen hatte, spielte der Leipziger diesmal seine konditionellen Vorteile aus und gewann nach einem 4:8-Rückstand durch eine phänomenale Aufholjagd in der letzten Minute noch mit 14:8. Zur Halbzeit lautete der Mannschaftskampf dann 10:7 für den KFC Leipzig, nachdem zunächst Chris Schneider (98 kg) mittels Soublesse einen Schultersieg erkämpft hatte und anschließend Daniel Franke (66 kg) dem jungen Magomed Bekov im Bodenkampf nicht gewachsen war.
Nach der Halbzeit kämpfte Leon Lange (71 kg) im ungeliebten Freistil, da Florian Pohl erneut verletzungsbedingt pausieren musste. „Er hat sich ganz stark gegen die drohende vorzeitige Niederlage gewehrt“, lobte Steffen Richter. Gegen den starken Malte Guthmann wurde es so am Ende „nur“ ein 0:3. Hoffnung gab’s anschließend wieder durch Kevin Mehlhorn, der den Leipziger Trainer Kirk Haupt nach nur 30 Sekunden per Kopfschleuder ausknockte.
Nun musste ausgerechnet im vorletzten Duell aufgrund der Ausfälle bei den Erzgebirgern wieder der Trainer ran. Steffen Richter (75 kg) versuchte im Stand alles, um einen Überraschungsangriff zu starten. Kurz nach der Pause fing ihn international erfahrene Michal Tomaszewski bei einem Wurfversuch ab, so dass der Thalheimer auf den Schultern landete. Die Niederlage war somit besiegelt, auch wenn aufgrund des fehlenden Gegners bis 75 kg Freistil noch einmal vier Punkte aufs Thalheimer Konto in Person von Max Kahnt wanderten.
Unter dem Strich erlitt der RV Thalheim eine vermeidbare Niederlage, steht mit nunmehr 10:4 Punkten aber nach wie vor auf dem zweiten Platz des Regionalliga-Klassements.
Holger Hähnel, 31.10.2022. Fotos: Claudia Lohr-Werner.