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Abschlussbericht der Saison 2015

Drei-Tannen-Städter Zweikämpfer ziehen sehr positive Bilanz

Ein gutes Jahr 2015 absolvierten die Ringer vom RV Thalheim. Nach dem Ende der Mannschaftskämpfe ruht der Wettkampfbetrieb jedoch nur kurz, es stehen bereits die nächsten Einzelmeisterschaften auf dem Programm. Große Vorfreude herrscht auf die Deutschen Meisterschaften der weiblichen Jugend Anfang April. Der Verein wächst weiter und leistet unter anderem für mittlerweile fast 80 Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitgestaltung. 
 

von Michael Thriemer
  

THALHEIM - Noch ganz frisch sind die Erfolge der beiden Männer-Mannschaften in der zweiten Bundes- beziehungsweise Regionalliga. Die erste Vertretung erreichte den Bronzeplatz in der Abschlusstabelle. "Sensationell, unser bestes Resultat seit vier Jahren", freute sich Vereins-Chef Holger Hähnel. Die Vereinsverantwortlichen hatten das Team vor der Serie aber auch kräftig verstärkt. Erstmals standen jeweils ein Sportler aus Rumänien und Armenien im Aufgebot.

Während sich der Rumäne Raul Donu auf Anhieb als punktbester Athlet entpuppte, sich hervorragend in Thalheim integrierte und zu den fünf besten Kämpfern der gesamten Liga avancierte, konnte der Armenier Khoren Kasryan sein Können aufgrund einer Verletzung nicht unter Beweis stellen. Ausgezeichnete Leistungen vollbrachte auch Neuzugang Alexander Tyschkowski. Anfangs überraschend im klassischen Schwergewicht ins Team gerückt, überzeugte der Lugauer schon bald, so dass ihm bald die Sympathien zuflogen. Furchtlos brachte er selbst Kolosse der Liga wie den Werdauer Metodiev (129 Kilogramm) ins Wanken. Fast schon tragisch verlief für ihn hingegen das Saisonende, nach einem Kreuzbandriss in Artern konnte keine Verabschiedung auf der Matte erfolgen. Der großgewachsene Sportsmann mit besten Aussichten für die Zukunft wechselt für die Saison 2016/17 zum Tabellenachten RSK Gelenau sportliche Gründe kann es hierfür nicht geben.

Insgesamt gelangen dem RVT 13 Siege in der Staffel, am Ende rangiert man mit 26:10 Zählern auf dem erwähnten dritten Rang, der am letzten Kampftag mit einem Heimerfolg gegen den Vorjahres-Staffelsieger RV Lübtheen sichergestellt wurde. An der Spitze entschied bei Punktgleichheit der direkte Vergleich für den RSV Rotation Greiz, Erzgebirge Aue wurde Vize. Am Tag der Deutschen Einheit gelang es den Erzgebirgern, bei den Thüringern mit 15:11 erstmals in der Geschichte beide Zähler zu entführen. Zwar revanchierte sich der RSV, der nicht vom Aufstiegrecht in Liga eins Gebrauch machen wird, doch sorgte dieser Triumph für großen Rückenwind vor allem in den Heimduellen. Gerade einmal zwei verlor man im stets stimmungsvollen Sportlerheim. Einzig der Ausfall einiger Sportler, vor allem aufgrund von Verletzungen, machte einem noch größeren Erfolg einen Strich durch die Rechnung. "Ich kann allen Sportlern nur gratulieren, es waren einmal mehr großartige Vergleiche mit oftmals knappen Ausgang, die nicht nur bei mir Gänsehaut verusachten. Wir konnten beweisen, dass wir eine gute Truppe sind und ich wünsche Allen für das neue Jahr nur das Beste", zog Chef-Trainer Rüdiger Möhring denn auch ein positives Resumee. Eine tolle Weiterentwicklung ließen auch die beiden Eigengewächse Peter Haase und Benjamin Opitz erkennen, die sich stabil zeigten und in den Vorjahren noch knapp verlorene Kämpfe nun für sich entschieden. Opitz etwa verlor von seinen 13 Duellen gerade einmal ein einziges - und dies im bärenstark besetzen Freistil-Halbschwergewicht.

Möhring blieb natürlich nicht verborgen, dass durch die Ausfälle der ersten Mannschaft (teilweise fehlten bis zu fünf Ringer) auch die zweite Vertretung in der Regionalliga Mitteldeutschland gerade zur Saisonmitte einen schweren Stand hatte. Nach starkem Start gab es eine regelrechte Niederlagen-Serie, die man jedoch gegen Ende der Saison mit viel Kampfgeist wettmachte. Der sechste Rang im Schluß-Klassement bei neun angetretenen Teams ist für die Verantwortlichen um Steffen Richter und Altmeister Sven Zimmermann mehr als zufriedenstellend. Punktgleich mit Luftfahrt Berlin, aber aufgrund des besseren direkten Vergleich vor den Hauptstädtern, konnte man sich erneut im Mittelfeld etablieren. Den Staffelsieg machten hier drei Staffeln mit 24:8 Zählern unter sich aus, im Dreier-Direkt-Vergleich mit Lugau und Greiz II hatten die Germanen aus Potsdam das bessere Ende für sich.

Fortgeschrieben wurde auch die Erfolgsgeschichte der Jugendliga Mitteldeutschland. Zwar traten mit fünf Teams weniger als zuletzt an, doch führten Zusammenlegung von Kampftagen zu einem rationalen Ausgleich. Am Ende jubelte die seit Jahren sehr gut funktionierende Wettkampf-Gemeinschaft Lugau/Thalheim über Silber, während der Staffelsieg erneut an die bärenstarken Greizer ging.

Zum Jahresabschluss sieht der RVT-Chef Holger Hähnel seinen Verein auf einem guten Weg. Die Mitgliederzahl sei auf 226 Mitglieder gestiegen, 79 Kinder und Jugendliche trainierten im Vereinsdomizil auf der Stadtbadstraße. Das Vereinsleben sei vielfältig und intakt, beispielsweise präsentierte man sich auf mehreren Veranstaltungen. Zahlreiche Medaillen und herausragende Platzierungen bei nationalen Meisterschaften und internationalen Turnieren wurden erreicht. "Diesen Trend wollen wir mit der Unterstützung unserer Mitglieder, den vielen Helfern, Sponsoren und Gönnern fortsetzen. Vor allem starten wir nun in die heiße Phase der Vorbereitung auf die Deutschen Meisterschaften Anfang April", gibt er die Marschroute für 2016 vor.


Interview mit Trainer Rüdiger Möhring 

Hallo Rüdiger, wie schätzt du in kurzen Worten die abgelaufene Mannschaftsrunde ein?
"Natürlich war es einmal mehr eine von Spannung und einigen Turbulenzen geprägte Saison, die wir letztlich erfolgreich abschließen konnten. Nicht zu Unrecht ging der Staffelsieg an Greiz. Hätten wir das ein oder andere Mal alle Sportler zur Verfügung gehabt, hätten wir vielleicht sogar ganz vorn mitmischen können. Andere Mannschaften hatten aber auch mit Ausfällen zu kämpfen, wenn ich etwa an die anfangs starken Leipziger denke, die noch auf Platz neun abrutschten. An dieser Stelle muss man aber auch einmal den eingesprungenen Leuten wie etwa Patrick Baumann, der ja die ganze Rückrundeund das nicht schlecht absolvierte, herzlich danken."

Wie ist deiner Meinung nach die Stimmung im Thalheimer Lager?
"Die Einsatzbereitschaft aller ist sensationell, ich kann nur allen die mithelfen einen großen Dank aussprechen. Es macht Spaß hier die Verantwortung zu tragen, als Trainer in der Ecke zu sitzen und die Jungs zu betreuen - und dafür im ersten Jahresteil manchen Dienst extra zu schieben, um später frei zu haben. Natürlich wird sich das Gesicht der Mannschaft wieder ein wenig ändern, auch die Liga nach dem Rückzug von Werdau (finanz. Probleme). Bei uns herrscht eine gute Stimmung und jeder ist willkommen, dass wollen wir so beibehalten."

Apropos Ausblick 2016, was gibt es hier Neues?
"Erst einmal wünsche ich den Jungs viel Erfolg bei den anstehenden Meisterschaften und Turnieren, weiterhin allen natürlich viel Gesundheit. Natürlich sind wir nicht untätig, was Neuzugänge betrifft, halten uns aber wie immer bedeckt. Ich denke es sollte uns gelingen auch für die kommende Serie wieder ein schlagkräftiges Team aufzustellen."


Statistiken:

2. Bundesliga Staffel Nord, Abschlusstabelle:

Platz Mannschaft Anz.K. Plus : Minus Differenz   + : -
1 RSV Rotation Greiz 18 318 : 159 159   30 : 6 *
2 FC Erzgebirge Aue 18 294 : 176 118   30 : 6  
3 RV Thalheim 18 289 : 210 79   26 : 10  
4 RV Lübtheen 18 292 : 207 85   24 : 12  
5 AC Werdau 18 268 : 265   3   17 : 19  
6 AVG Markneukirchen 18 253 : 242 11   16 : 20  
7 WKG Pausa/Plauen 18 214 : 262 -48   13 : 23  
8 RSK Gelenau 18 191 : 305 -114   12 : 24  
9 KFC Leipzig 18 182 : 317 -135   9 : 27  
10 AC Germ. Artern 18 170 : 328 -158   3 : 33

* Direkter Vergleich: RSV Rotation Greiz - FC Erzgebirge Aue 2:2, 34:18


Beste Kämpfer (nach gesammelten Punkten):
1. Raul Donu 15 Kämpfe 13 Siege (+ 40 Relativpunkte/Pluspunkte)
2. Petr Novák 17 14 (+ 37)
(beide unter den Top-Ten der Ligawertung)
3. Benjamin Opitz 14 13 (+ 31)
4. Alexander Grebensikov 17 12 (+ 20)
5. Peter Haase 11 8 (+ 15)
6. Alexander Tyschkowski 12 7 (+ 10)
7. Dawid Takunow 16 8 (+/- 0)
8. Radek Dublinowski 18 7 (- 6)
9. Tobias Löffler 18 6 ( - 9)
10. Arek Szeja 5 4 (+ 8)

Beständigste Ringer:
Tobias Löffler und Radek Dublinowski (18 von 18 möglichen Einsätzen)


Besondere Erfolge/Ehrungen:
Sachsens Ringerin des Jahres 2015: Emilie Haase

Deutsche Meister: Benjamin Opitz und Peter Haase (Junioren)Medaillengewinner: Emilie Haase (Bronze, weibliche Jugend) Chris Schneider, Marcel Böhme (Junioren)

Mitteldeutsche Meisterschaften: 6 Gold-, 8 Silber- und 3 Bronzemedaillen

Sachsenmeisterschaften: 25 Gold-, 14 Silber- und 3 Bronzemdaillen, bester Verein Sachsens mit Teilnahme in allen Altersklassen

Internationale Turniere/Meisterschaften: Teilnahme an 36 Turnieren in Deutschland, Dänemark, Niederlande, Rumänien, Slowakei, Tschechien, Polen und Estland

Wolfgang Bohne-Gedächtnisturnier: 12. Auflage mit 282 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 33 Vereinen - großer Mannschaftspokal erneut an RV Thalheim - nächste Auflage zweites Aprilwochenende (9. April 2016)


Ausblick: 
Deutsche Meisterschaften der weiblichen Jugend im Sportpark Thalheim (Berghausweg 5) am 1. und 2. April 2016


Michael Thriemer, 09.01.2016
  

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