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Bericht 17. Kampftag: RV Thalheim – RSK Gelenau

Zwönitztaler entscheiden auch Rückrunden-Derby für sich

Mit 21:8 hat der Ringerverein Thalheim am vorletzten Kampftag der zweiten Bundesliga Nord gegen den RSK Gelenau gewonnen. Für beide Teams bleibt die Situation vor dem Saison-Halali damit unverändert: die Gastgeber können sich weiter berechtigte Hoffnungen auf einen Medaillenplatz machen, Gelenau bleibt punktlos Schlusslicht. Bei sechs zu vier Einzelsiegen fiel das Resultat jedoch recht hoch aus.


von Holger Hähnel


Beim Einmarsch der beiden Mannschaft gab es von den Einlaufkindern der Thalheimer für jeden Gastringer einen Schokoladen-Weihnachtsmann. Das waren dann aber auch die letzten Geschenke, die verteilt wurden. Vor allem die Höhe der RVT-Einzelsiege ließ am Ende ein doch recht klares Endresultat Wirklichkeit werden.


Die Gäste um ihren Trainer Björn Lehnert, der im Auftaktduell bis 57 Kilogramm klassisch gegen seinen 20 Jahre jüngeren Kontrahenten Nick Löffler mit 3:0 punktete (Löffler vertrat Stammkader Patrick Baumann), verzichteten auf die beiden polnischen Gastringer – und zogen sich angesichts dessen noch achtbar aus der Affäre. Allerdings gelangen teils nur knappe Punktsiege, während die Staffel von Heimcoach Steffen Richter allein viermal volle Zähler durch technische Überlegenheit oder Schultersieg einfuhr.

Nachdem Radek Dublinowski und Raul Donu im freien Stil der Limits 130 und 61 kg den anfänglichen Rückstand aufholten, kam es im klassischen Halbschwergewicht zu einem weiteren Duell der Generationen. Gelenaus Altmeister David Valá (38 Jahre), der viele Jahre auch für die Drei-Tannen-Städter aktiv war und nach eigenem Bekunden inzwischen als Leibwächter für einen Geschäftsmann arbeitet, traf auf den ebenfalls 20 Jahre jüngeren Thalheimer Akteur Ondrej Dadák. Nach umkämpften sechs Minuten stand Valá, der bei den Qualifikations-Turnieren für Rio 2016 nur um einen einzigen Platz an seiner vierten Olympia-Teilnahme gescheitert war, unter anderem aufgrund eines sehenswerten Überwurfs aus der angeordneten Passivitäts-Lage des RVT-Shootingstars der Saison als Sieger fest – tosenden Applaus gab es vom zahlreichen Publikum für beide Kämpfer.

Dann schwangen jedoch die Thalheimer das Zepter, gewannen über die verkürzte Pause gesehen alle vier Folgevergleiche. Auf eventuell angedachte Aufstellungs-Optionen hatte deren Trainer Steffen Richter im Übrigen verzichtet. "Wir wussten, dass wenn der RSK alle Sportler an Deck hat, es keine Spielchen geben darf", so die Aussage des 50-Jährigen. Von diesen war lediglich das Freistil-Leichtgewichtsduell zwischen Dawid Takunow und Gelenaus "Kampfschwein" Stefan Saul hart umkämpft – doch behielt auch hier der polnische Gastgeber-Akteur die Oberhand.

Erst die beiden Erfolge in den abschließenden Weltergewichts-Duellen brachten noch einmal insgesamt drei Teampunkte aufs RSK-Konto. Tschechiens Tomas Sobecky hielt RVT-Kapitän Tobias Löffler nieder, Johann Steinforth drehte in den letzten Sekunden den punktreichen Vergleich mit Thalheims William Stier zu seinen Gunsten.

"Sicher keine gute Saison für uns und von uns, aber es geht weiter und die Atmosphäre hier vor Ort war wieder sehr gastfreundlich", gab RSK-Kapitän Daniel Franke, der auch schon für Thalheim auf der Matte stand, zu Protokoll. Er und einige Teamkollegen verweilten noch auf der anschließenden Weihnachtsfeier, auf der bis in sinkender Nacht das Tanzbein geschwungen wurde.

Statistik: (auch ausführlich bei liga-db.de)


57 kg/k: N. Löffler – Lehnert 0:3 (PS)
61 kg/f: Donu – Franke 4:0 (TÜ)
66 kg/k: Grebensikov – E. Löser 4:0 (SS)
66 kg/f: Takunow – Saul 2:0 (PS)
75 kg/k: T. Löffler – Sobecky 0:2 (PS)
75 kg/f: Stier – Steinforth 0:1 (PS)
86 kg/k: Horvath – Engel 3:0 (PS)
86 kg/f: Opitz – Richter 4:0 (TÜ)
98 kg/k: Dadák – Vala 0:2 (PS)
130 kg/f: Dublinowski – Kästel 4:0 (TÜ)

Michael Thriemer, 11.12.2016.

  

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