Bericht 18. Kampftag: WKG Pausa/Plauen – RV Thalheim
Im Vogtland Bronze unter den Weihnachtsbaum gelegt
Mit einem 18:12-Auswärtssieg am 18. und letzten Kampftag der zweiten Ringer-Bundesliga Nord hat sich der Ringerverein Thalheim den dritten Platz in der Abschlusstabelle gesichert. Angesichts des Erfolges waren die Ergebnisse der beiden anderen Mitkonkurrenten ohne Bedeutung und der Erfolg der Vorsaison konnte verteidigt werden.
von Michael Thriemer
Beinahe in bester Besetzung auflaufend, wollten die Zwönitztaler nichts mehr anbrennen lassen. "Wir mussten den dritten Rang aus eigener Kraft verteidigen und nicht auf Schützenhilfe anderer vertrauen. Das ist absolut gelungen und wir freuen uns über die doch so vor der Saison nicht unbedingt zu erwartende Platzierung", sagte ein hochzufriedener Trainer Steffen Richter.
Seine starken Trümpfe wandelten noch im ersten Durchgang den anfänglichen 0:4-Rückstand in einen 14:4-Vorsprung um. Im Auftaktduell hielt Thalheims Youngster Nick Löffler (57 kg, klassisch) gegen Rountinier und Veteranen-Weltmeister Pierre Vierling bis zur Pause ausgezeichnet mit - nur zwei Zähler gab er bis dahin ab. Dann aber schloss Vierling in der Bodenlage Löfflers Arm mit ein, woraus es keine Befreiung mehr gab - mehrfaches Ankippen und daraus resultierende Zweier-Wertungen sicherten dem Gastgeber-Akteur den vorzeitigen Sieg. Die folgenden vier Vergleiche, drei davon mit voller Teampunktzahl, wendeten jedoch das Blatt. Rückkehrer Marcel Böhme (130 kg, Freistil), Raul Donu (61 kg, Freistil) und Alexander Grebensikov (66 kg, klassisch) waren ihren Kontrahenten jeweils vorzeitig überlegen - Grebensikov gewann gar erneut auf dem berühmten "Ast".
Weitere zwei Zähler steuerte zudem auch Ondrej Dadak (98 kg, klassisch) bei, der allerdings mit der gleichaltrigen und etwas leichteren sächsischen Nachwuchshoffnung Friedrich Fouda mehr Mühe als gedacht hatte und erst im zweiten Kampfabschnitt zu seinen sechs technischen Punkten kam.
In der zweiten Halbzeit genügten dann zwei Erfolge aus fünf Kämpfen, um bereits vorzeitig dem Mannschafts-Erfolg unter Dach und Fach zu bringen. Den Deckel drauf machte quasi Benjamin Opitz (86 kg, Freistil), der den eingedeutschten Zalik Sultanov klar mit 13:2 in die Schranken wies und die zahlreichen mitgereisten Anhänger jubeln ließ. "Für die Unterstützung gebührt den Fans ein großer Dank", wies Steffen Richter auf die erneut großartige Anfeuerung hin. Letztlich gelang den Einheimischen nur noch Resultatskosmetik.
Knappe Niederlagen mussten zwar Dawid Takunow und Kapitän Tobias Löffler hinnehmen (66 kg, Freistil, 75 kg klassisch), doch waren auch diese mannschaftsdienlich, weil kein unnötiges Risiko gegen starke Akteure der Erdachsenstädter eingegangen werden sollte. Den Schlusspunkt setzte William Stier, der kurioserweise dieses Mal punktreich mit 10:8 gewann, nachdem er in der Vorwoche noch mit exakt demselben Resultat verloren hatte.
Alles in allem also ein mehr als zufriedenstellender Saisonausgang für die Erzgebirger, die sich am hinter Greiz und Markneukirchen, jedoch vor dem KAV Mansfelder Land und den wegen einer Niederlage in Lübtheen gar noch auf Platz fünf zurückgefallenen Auern einsortierten. In den kommenden Tagen stellt sich nun die spannende Frage, wie es in der kommenden Saison weitergehen wird. Meldeschluß zur neuen DRB-Bundesliga, die erste und zweite Liga in geplante vier Staffeln verschmelzen soll, ist am Dienstag. Eine endgültige Entscheidung der Verantwortlichen, ob man sich auf dieses mit Unwägbarkeiten gespickte Abenteuer einlässt oder vorerst einen kleinen Schritt zurück in den Landesverband Sachsen geht, ist noch nicht gefallen.
Statistik: (auch ausführlich bei liga-db.de)
57 kg/k: Vierling – N. Löffler 4:0 (TÜ)
61 kg/f: Rausch – Donu 0:4 (TÜ)
66 kg/k: Buschner – Grebensikov 0:4 (SS)
66 kg/f: Mai – Takunow 2:0 (PS)
75 kg/k: Pflauger – T. Löffler 2:0 (PS)
75 kg/f: Lucht – Stier 0:1 (PS)
86 kg/k: Schwabe – Banczyk 4:0 (TÜ)
86 kg/f: Sultanov – Opitz 0:3 (PS)
98 kg/k: Fouda – Dadák 0:2 (PS)
130 kg/f: Drehmann – Böhme 0:4 (TÜ)