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Bericht 3. Kampftag: AVG Markneukirchen – RV Thalheim

Erste Saison-Niederlage im Musikwinkel

Am dritten Kampftag der 2. Ringer-Bundesliga hat der RV Thalheim beim wiedererstarkten, aufstellungstechnisch taktierenden AV Germania Markneukirchen mit 11:16 verloren. Drei Neuzugänge kamen erstmals zum Einsatz, konnten jedoch keine Teampunkte beisteuern. Die Staffel aus dem Vogtland bleibt indes weiter ungeschlagen. Gleichzeitig verlor der RVT II in Lugau und das Jugendliga-Team war in Leipzig siegreich.


 von Michael Thriemer


Insgesamt vier Veränderungen nahm RVT-Trainer Steffen Richter in seinem Team im Vergleich zur Vorwoche vor und hatte sich davon sicher den ein oder anderen Vorteil erhofft. Doch begann das Duell in der gut gefüllten, stimmungsvollen Germanen-Ringerhalle gleich mit einer taktischen Überraschung der Gastgeber. Sie hatten ihren Neuzugang und russischen EM-Fünften des Jahres 2011, Klassiker Valeri Borgoyakov, auf 57 kg im freien Stil abtrainieren lassen eine unlösbare Aufgabe für den debütierenden polnischen RVT-Akteur und Youngster Kordian Skrzynski, der zudem unerwartet mit 100 Gramm zuviel über die Waage ging. Das dennoch ausgetragene Duell endete vorzeitig mit 0:17. "Der Russe ist eine Maschine und wird wohl in beiden Stilarten kaum einen Kampf in dieser Liga verlieren", meinte der Chefcoach der Drei-Tannen-Städter.

Nach dem Wiegen sah es sogar insgesamt recht gut für die Zwönitztaler aus, eine hohe Niederlage von Ondrej Dadák (130 kg, klassisch) gegen den exakt 35,8 kg schwereren Ex-Olympia-Dritten Mizgaitis war nämlich durchaus eingeplant. Immerhin reichlich vier Minuten stemmte sich der Tscheche gegen seinen doppelt so alten litauischen Gegner der Niederlage entgegen, ließ keine großen Einzelwertungen zu.

Doch brachte ein starker Peter Haase (61 kg, klassisch) den RVT mit einem Schultersieg über den von der Leipziger Sportschule bestens bekannten Freistiler Roman Walter wieder heran es sollte jedoch bis zum Halbzeitpfiff des gut agierenden Schiedsrichter Robert Reitmeir (TSV Aichach) allerdings der einzige Erfolg der Gäste bleiben: Radek Dublinowski verlor gegen seinen Bruder Lukasz (98 kg, Freistil), Raul Donu (66 kg, Freistil) lieferte sich mit bei seinem Einstand für die erste Mannschaft einem der punktbesten Akteure des Vorjahres, dem Bulgaren Boychev, einen hochklassigen Vergleich und unterlag nur denkbar knapp mit 3:5 Punkten.

Dann aber, in Durchgang zwei, kamen die beiden weiteren Debütanten nicht zum Zuge.  Die 0:1-Punktniederlage des mit Gewichtsnachteil agierenden Slowaken Denis Horváth (86 kg, klassisch) gegen den aufstrebenden, amtierenden DM-Dritten Francis Weinhold, der schon im Vorjahr für die ein oder andere Überraschung sorgte, war sicher noch zu akzeptieren. Allerdings hatte man sich zum Einstand die hohe 1:8-Punktniederlage des Deutsch-Polen Krzysztof Banczyk so nicht erdenken können. Er fand keine technischen Mittel gegen Tim Bitterling, der sicher nicht zu unterschätzen ist, jedoch in der Liga nicht zur allerersten Wahl gehört. Es war der letzte Kampf und zuvor, beim 11:14-Rückstand, hatten die Gäste durchaus noch mit einem Remis geliebäugelt. Da halfen letztlich auch die anderen hohe Siege durch Benjamin Opitz und Alexander Grebensikov (86 kg Freistil, 66 kg klassisch) nichts. "Insgesamt sind einige Dinge durchaus noch verbesserungswürdig, man muss aber auch berücksichtigen, dass sich Markneukirchen wirklich sehr gut aufgestellt zeigt in diesem Jahr", meinte Trainer Steffen Richter nach den zehn Duellen im Musikwinkel.


Einzelresultate, AVG Markneukirchen - RV Thalheim 16:11

57 kg/f: Borgoyakov Skrzyński 4:0 (ÜG)
61 kg/k: Walter Haase 0:4 (SS)
66 kg/f: Boychev Donu 1:0 (PS)
66 kg/k: Roth Grebensikov 0:4 (SS)
75 kg/f: Grzelak Stier 2:0 (PS)
75 kg/k: Bitterling Bańczyk 2:0 (PS)
86 kg/f: Gebhard Opitz 0:3 (PS)
86 kg/k: Weinhold Horváth 1:0 (PS)
98 kg/f: L. Dublinowski R. Dublinowski 2:0 (PS)
130 kg/k: Mizgaitis Dadák 4:0 (TÜ)

Regionalliga: RV Eichenkranz Lugau - RV Thalheim II 15:10

Lange Zeit und bis zum letzten Duell offen halten konnte die zweite Thalheimer Mannschaft das Derby bei den Eichenkränzen in Lugau. 5:5-Einzelerfolge auf beiden Seiten sprechen für den Kampfgeist der Zwönitztaler, die schon zur Halbzeit beim 7:7-Zwischenergebnis sehr gut dastanden.

In der zweiten Halbzeit hatte Lugau leichte Vorteile und vor dem letzten Vergleich des Abends lagen die Gastgeber mit 12:10 in Front. Doch machte Youngster Anton Vieweg mit einem deutlichen 3:0 über den iranischen Gaststarter der Thalheimer, Saeed Moradtalab dessen Starterlaubnis kurz vor Saisonbeginn eingeholt wurde, alles klar für Lugau. Für die Einzelsiege der Gäste sorgten im Leichtgewicht bis 66 kg Routinier Thomas Berger (Freistil), ein starker Leon Racz (klassisch), Felix Krieglstein (75 kg, Freistil), der erstmals auflaufende Maik Hoeisel (98 kg, Freistil) und kampflos Marcel Böhme (130 kg, klassisch). Berger bestritt ein punktreiches Duell bei insgesamt drei Viererwertungen mit 18:12 gegen den Bruder von RVT-Akteur William, Deward Stier.

"Ich muss dem Team trotz der knappen Niederlage Respekt zollen, mit unserer jungen Mannschaft ist es derzeit gegen die ersten Vertretungen nicht leicht, wir sind aber nah dran. Leider hat es nicht ganz gereicht, aber wir lassen den Kopf nicht hängen", meinte ein aufbauender Trainer Sven Zimmermann.

Statistik: RV Eichenkranz Lugau RV Thalheim II

57 kg/f: Hamann Löffler 3:0 (PS)
61 kg/k: Milichovsky Heinert 4:0 (SS)
66 kg/f: D. Stier Berger 0:2 (PS)
66 kg/k: Esser Racz 0:1 (PS)
75 kg/f: M. Nürnberger Krieglstein 0:2 (PS)
75 kg/k: Vieweg Moradtalab 3:0 (PS)
86 kg/f: Blachut Kahnt 2:0 (PS)
86 kg/k: Peprny A. Stürmer 3:0 (PS)
98 kg/f: Ettrich Hoeisel 0:1 (PS)
130 kg/k: unbesetzt Böhme 0:4 (KL)

Jugendliga Mitteldeutschland: Drei-Länder-Team WKG Lugau/Thalheim 9:28

Klar und deutlich fuhr die erzgebirgische Wettkampfgemeinschaft den Sieg in Nordsachsen ein. Nach dem Erfolg im Hinkampf in der Vorwoche konnte man sich die nächsten Zähler für die Tabelle sichern, verlor nur drei der zehn Duelle, verließ aber siebenmal vorzeitig die Matte als Gewinner und übernahm damit vorerst auch die Staffelspitze. "Insgesamt ein sehr geschlossenes Auftreten von uns mit einem hochverdienten Auswärtssieg. Betonenswert gute Auftritte von Jonas Hofmann gegen einen älteren Konkurrenten, dem kurzfristig eingesprungenen Marcel Opitz, einem gegenüber der Vorwoche stark verbesserten Julian Rößler (er unterlag dem bärenstarken Karamjeet Holstein nur mit 4:8 Punkten) und beispielsweise auch Jonas Scheermesser", meinte Thalheims Jugendwart Tino Korb zum Vergleich in der Sporthalle an der Leplaystraße Leipzig.

Michael Thriemer, 18.09.2016.
  

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