Bericht 8. Kampftag: RSK Gelenau – RV Thalheim
Derby-Sieg in Gelenau kaum in Gefahr
Im ewig jungen Erzgebirgs-Derby bezwang der RV Thalheim am Samstag den RSK Gelenau klar mit 18:7. Beide Teams waren nahezu in Bestbesetzung angetreten, der RV Thalheim konnte aber vor allem in den engen Vergleichen die "Big Points" einfahren und dadurch ein derart deutliches Ergebnis erzielen. Gleichzeitig gelang es den Drei-Tannen-Städtern mit dem umjubelten Sieg, in der Tabelle eine Stufe auf Rang 5 nach oben zu klettern.
von Michael Thriemer
Am vorletzten Kampftag der Hinrunde in der zweiten Bundesliga Nord hat der RV Thalheim in Gelenau mit 18:7 die Nase vorn behalten. Trotz starker Gastgeber-Aufstellung wurde es am Ende eine klare Angelegenheit, auch weil der RSK schon an der Waage insgesamt acht Zähler herschenkte.
So trat im leichtesten Limit erneut Gelenaus Trainer Björn Lehnert an, Leichtgewichtler Erik Löser durfte aufgrund einer nicht ärztlich attestierten Hautauffälligkeit seinen Kampf gegen Thalheims Alexander Grebensikov nicht aufnehmen. Ansonsten hatte der RSK aufstellungstechnisch alles derzeit machbare in die Waagschale geworfen, schöpfte das zulässige Ausländer-Kontingent voll aus, musste aber gerade hier die ein oder andere ungeplante Überraschung verkraften. "Wir hatten nach dem Wiegen schon mit fünf insgesamt möglichen Erfolgen geliebäugelt, leider wurden es dann nur drei", meinte Björn Lehnert nach dem Vergleich. Er hob vor allem die faire Stimmung in der Halle hervor, das hatte man in früheren Duellen auch schon anders erlebt. Beim Halbzeitstand von 4:7 sah es für sein Team noch recht gut aus, zweimal fehlte nur ein Hauch zu höheren Erfolgen seiner Sportler, die das Gesamtresultat noch knapper hätten ausfallen lassen können. Altmeister David Valá bezwang seinen tschechischen Landsmann der Drei-Tannen-Städter, Ondrej Dadák, klar nach Punkten - musste aber kurz vor dem Ende noch eine Wertung abgeben, die ein 3:0 fürs Team verhinderte.
Aus Thalheimer Sicht hingegen stach besonders der 6:5-Punktsieg von Benjamin Opitz (86 kg, Freistil) über den polnischen Landesmeister und bis dato ungeschlagenen Andrzej Sokalski hervor. Mit letzter Kraft und kurz vor dem Schlussgong gelang dem Youngster noch eine Zweier-Wertung und damit der Erfolg. Mit insgesamt sieben Einzelsiegen verließ man das gut gefüllte Sportareal "Erzgebirgsblick" zurecht als Gewinner. In einem weiteren Vergleich "Altmeister gegen Jugend" behielt Thalheims Peter Haase mit 1:0 gegen RSK-Kapitän Daniel Franke die Nase vorn.
Als unerwartet konnte man auch den Ausgang des zweiten Freistil-Duells in Durchgang zwei bezeichnen - RVT-Akteur William Stier hielt seinen von der Leipziger Sportschule gut bekannten Trainingskameraden Johann Steinforth mit 7:4 Punkten nieder. "Angesichts der Tatsache, dass Gelenau seine derzeit bestmögliche Aufstellung brachte (bis auf Kevin Mehlhorn, Anm. des Verfassers) und wir alle als knapp prognostizierten Duelle für uns entscheiden konnten, geht am Ende auch die Höhe des Endresultats aus meiner Sicht in Ordnung. Wir wussten, um was es geht", meinte demzufolge auch Thalheims Trainer Steffen Richter. Er bedankte sich auch bei den Fans, aus dem Zwönitztal kam die knappe Hälfte der Zuschauer und sorgte für Rückenwind. "Das kam bei unseren Akteuren an", so der 50-Jährige.
Während sich die Gäste damit in der Tabelle um einen Rang auf Platz fünf vorarbeiteten, bleiben die weiter sieglosen Gelenauer Schlusslicht.
Kleine Kuriosität am Rande: Hallensprecher Jörg Otto erhielt von Kampfrichterin Saskia Buchwald die gelbe Karte, weil er sich nach deren Auffassung nicht an die gebotene Neutralität hielt und eine Entscheidung der Leipzigerin kommentierte.