Vorschau 8. Kampftag: RSK Gelenau – RV Thalheim
Beim Schlusslicht ist kein Spaziergang zu erwarten
Favorisiert reist der Ringerverein Thalheim am Samstag am vorletzten Kampftag der Hinrunde in der zweiten Bundesliga Nord zum Lokalderby beim RSK Gelenau. Die noch punkt- und sieglosen Gastgeber werden jedoch alles daran setzen, den Bock genau jetzt umzustoßen.
von Michael Thriemer
Sicherlich wird ab 19:15 Uhr im Sportareal "Erzgebirgsblick" gute Stimmung herrschen, auch weil die Gäste aus dem Zwönitztal für gewöhnlich von einer großen Anhängerschar begleitet werden. Ob man nach den zehn Duellen aber auch mit zwei weiteren Zählern bei bislang ausgeglichenem Punktekonto (7:7, Tabellenplatz sechs) die Heimreise antritt, bleibt abzuwarten.
"Wir wollen sicherlich nicht die erste Mannschaft sein, die den Gelenauern zu Premierenzählern in dieser Saison verhilft, sind daher gewarnt und voller Konzentration", gibt RVT-Trainer Steffen Richter die Marschroute für sein Team vor. Der 50-Jährige bleibt auch nach dem 16:14-Heimerfolg in der Vorwoche gegen Spitzenreiter Lübtheen bescheiden, obwohl dies natürlich ein Achtungszeichen war und Selbstvertrauen geben sollte.
Ganz anders stellt sich die Situation für die Gastgeber dar. Sieben Vergleiche - sieben Niederlagen, ein Relativpunktverhältnis von 28 zu 196 (-168), sprechen eine klare Sprache. Bislang konnte man nicht mithalten, verlor beispielsweise aufgrund zweier übergewichtiger Sportler (in Artern) oder ohne einen Teamerfolg (in Lübtheen) gar "zu null". Doch will man dem Vernehmen nach alles daran setzen, gegen die Thalheimer zum ersten Erfolg zu kommen.
Trotz des unklaren Fehlens einiger Sportler zuletzt muss mit der Rückkehr von Zweikämpfern gerechnet werden, die den RSK unberechenbar machen. Beispiel: Zuletzt ging der 35-jährige Trainer Björn Lehnert mit Übergewicht im leichtesten Limit (57 kg, klassisch) selbst über die Waage, doch verfügt man hier auf dem Papier durchaus über fähige Athleten – im Vorjahr speckte gar Kapitän Daniel Franke ein einziges Mal entsprechend ab. Bärenstarke Neuzugänge, wie etwa der Tscheche Ondrej Ulip (mehrfacher EM- und WM-Teilnehmer, kam vom Erstliga-Absteiger Mansfelder Land) traten hingegen noch gar nicht in Erscheinung, jedoch muss mit ihnen gerechnet werden.
Bringt der RSK jedoch mit dem ehemaligen Thalheimer David Vála (CZE) im klassischen Superschwergewicht oder den beiden Freistil-Polen Wojciechowski und Sokalski (98 und 86 kg, Freistil) seine stärksten Sportler, könnte es durchaus ein ganz spannender Abend werden. Letztgenannter Sokalski wurde zuletzt polnischer Landesmeister und könnte einmal mehr zum Prüfstein für Thalheims Youngster Benjamin Opitz werden. Zu einem Duell der Generationen kann es im klassischen Bantamgewicht kommen, wenn sich Thalheims Peter Haase und Gelenaus Kapitän Daniel Franke (der auch schon für den RVT auf der Matte stand) gegenüberstehen. Beide trennen mehr als 15 Jahre Altersunterschied.
Regionalliga Mitteldeutschland: WKG Leipzig/Großlehna – RV Thalheim II
Zum Duell der beiden einzigen noch sieglosen Mannschaften reist die zweite Thalheimer Vertretung am Samstag. Ab 19:30 Uhr wird in der Turnhalle der Gesamtschule, Schwedenstraße 1, in 04420 Großlehna sicherlich Team- und Kampfgeist gefragt sein, da auch die Gastgeber auf den ersten vollen Erfolg der laufenden Saison schielen. Zieht man die letzten Resultate zurate, ist ein Erfolg der Erzgebirger machbar, allerdings lauern Gefahren. Beispielsweise ist mit dem ehemaligen Auer Bundesliga-Kämpfer Jan Hocko (66 kg, klassisch) oder dem Bulgaren Georgiev (57 kg, Freistil) jede Menge Qualität in Reihen der Randleipziger vorhanden. So unterlag man daheim dem RSV Greiz II nur hauchdünn, ähnlich eng kann es auch am Samstag zugehen.
Emilie Haase ist "Ringerin des Jahres" in Sachsen
Die Vereinsvertreter und Präsidiumsmitglieder beim Ringer-Verband Sachsen (RVS) haben am 4. Oktober entschieden: Emilie Haase vom RV Thalheim (Kategorie weiblicher Ringkampf) und Anton Vieweg vom RVE Lugau (Kategorie Jugend) sind Sportler des Jahres 2016. Bei der Wahl setzten sich beide Altkreis-Vertreter jeweils klar vor den Nächstplatzierten durch. Haase, in diesem Jahr Deutsche Meisterin und Europameisterin, kam mit gar 26 Stimmen auf die höchste Anzahl aller Gewinner, die darüber hinaus von Erik Thiele (KFC Leipzig, Kategorie Männer/Junioren) ergänzt wurden. Für die 17-Jährige ist es nach dem Erfolg im Vorjahr quasi eine Titelverteidigung. Auf Vereinskamerad Toni Peprny folgte Anton Vieweg vom RV Eichenkranz Lugau nach. Der amtierende Deutsche Meister der A-Jugend setzte sich deutlich unter sieben Nominierten, unter anderem auch dem drittplatzierten Leon Racz (RC Chemnitz, RV Thalheim), durch.
Michael Thriemer, 12.10.2016.